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Der ewige Spießer

Theater

 

Schauspiel nach dem gleichnamigen Roman
von Ödön von Horváth

theater für niedersachsen, Hildesheim, Bühnenfassung von Michael Stacheder


München 1929. Die Weltwirtschaftskrise beherrscht den Alltag; radikale rechte wie linke Ideologien breiten sich aus. Dazwischen eine in Auflösung begriffene wilhelminischbürgerliche Welt, aus der heraus sich der Typus des Spießers entwickelt. In satirischen Skizzen lernen wir verschiedene Beispiele dieses Typus kennen. Horváth versucht, „in Form eines Romans einige Beiträge zur Biologie dieses werdenden Spießers zu liefern“. Diesen neuen Typus charakterisiert Horváth als dumm, skrupellos, unverhohlen egoistisch und ohne jedwedes gesellschaftliche oder politische Bewusstsein. Wir begegnen in verschiedenen Wandlungsgeschichten unter dem Einfluss der Zeit Menschen wie Alfons Kobler, Anna Pollinger und Josef Reithofer. Alfons Kobler ist ein nicht gerade sympathischer Autoverkäufer, der sein mehr oder weniger ergaunertes Geld in eine Reise nach Barcelona investiert, um sich dort eine reiche Frau zu angeln. Bei Anna Pollinger handelt es sich um eine arbeitslose Näherin und ehemalige Geliebte Koblers, die irgendwann beschließt, „praktisch“ zu werden und sich für Liebesdienste bezahlen zu lassen. Der arbeitslose Josef Reithofer wird uns gleichfalls als „ein Mistvieh“ vorgestellt, der jedoch trotzdem etwas Gutes tun will. Sie alle eint, dass sie sich irgendwie „durchwurschteln“ und anpassen an eine Welt, in der Menschlichkeit neben Profitgier, Ansehen und Erfolgswahn nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Horváths erster Roman aus dem Jahr 1930 strotzt nur so vor Ironie,

was schon im Untertitel „erbaulicher  Roman“ sichtbar wird. Der  weltberühmte  Autor zeichnet  episodenhaft, pointiert und  klug ein  schillerndes und eindrückliches Bild  eines Menschentypus, de Typus nach  dem man auch in heutigen Zeiten nicht  lange suchen muss.

„Der ewige Spießer“ ist Pflichtlektüre im Fach Deutsch für den niedersächsischen Abiturjahrgang 2025. Dargeboten wird  uns der Roman in der Inszenierung des  „theaters für niedersachsen“ aus  Hildesheim, das in der vergangenen  Saison mit „Woyzeck“ erstmalig in Sögel gastierte und zu überzeugen wusste.  Das Ensemble verspricht einen  „unterhaltsamen und bewegenden  Abend, der Spuren in Herz und Kopf  hinterlassen wird“. Wir dürfen also  gespannt sein!


Eintrittspreise:

Nichtmitglieder30,00 €
Mitglieder25,00 €
Schüler / Studenten8,00 €
Karten erwerben über:

Datum

22 Feb. 2025

Uhrzeit

19:30

Veranstaltungsort

Aula des Hümmling-Gymnasiums
Schlaunallee 10, 49751 Sögel
Kategorie