Skip to main content

Klezmer-Konzert

Sonderveranstaltung


„Schpilt mir oyf a freylich Lidl“

Lydia Benninger-Bredohl, Akkordeon; Annika Horstmann, Gesang


Das Jahr 2021 war ein Gedenkjahr zum Thema „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ – ein willkommener Anlass für ein Konzert mit jüdischer Musik.

Nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels 70 n. Chr. lebten die Juden verstreut in ganz Europa, vornehmlich in Italien, Spanien, aber auch in Frankreich und England. Nördlich der Alpen besiedelten sie Städte am Rhein, so dass Speyer, Worms, Mainz und auch Köln im Mittelalter die bekanntesten Stätten jüdischen Lebens im deutschsprachigen Raum waren. Trotz Vertreibung und Pogrom, zumeist in Gebieten Osteuropas, bewahrten die Juden Religion und Kultur; ihre musikalischen Traditionen nahmen sie mit, pflegten und entwickelten sie weiter. So entstand ein großer musikalischer Reichtum: Lieder mit religiösem Inhalt, Nigunim (Lieder ohne Worte), Kinderlieder, Lieder von köstlichem Humor und vor allem Liebeslieder von großer sprachlicher Schönheit. Diese Lieder wurden – wie bei Volksliedern zu jener Zeit üblich – nicht aufgeschrieben, sondern mündlich weitergegeben. Dadurch entstanden oft interessante Varianten von ein und demselben Lied. Das jiddische Wort „Klezmer“ bezeichnet einen professionellen Instrumentalisten der Volksmusiktradition. Die Klezmorim (Plural) spielten jahrhundertelang als Begleitung von Feiern und Ritualen für jüdische und sogar nichtjüdische Gemeinschaften in Osteuropa auf.

In der Klezmer-Musik ist das Akkordeon – verglichen mit den traditionellen Instrumenten wie Klarinette, Flöte und Geige – ein noch  relativ selten zu hörendes Instrument,  besonders wenn es solistisch auftritt. Als „atmendes“ Instrument hat es eine große dynamische Bandbreite, denn die rhythmische Vielfalt der Klezmer-Musik kann mit ihm durch entsprechende Balgbewegungen unterstützt und plastisch dargestellt werden. Seine  Verzierungsmöglichkeiten sind vielfältig und sein Reichtum an Klangfarben weist ein ganzes Spektrum an Ausdrucksvarianten auf.

Lydia Benninger-Bredohl studierte in Mannheim an der Hochschule für Musik Klavier, Gesang und Blockflöte und an der staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe  Kirchenmusik und Cembalo. Sie hat in den 1990er Jahren mit ihren Chören, Solisten und dem Groninger Collegium musicum das Weihnachtsoratorium, die Johannes-Passion und die hmoll Messe von J.S. Bach aufgeführt. In den letzten Jahren gab sie Konzerte mit Ensembles unterschiedlichster Besetzung als Cembalistin, Organistin und Begleiterin am Klavier. Die Begleitung der jiddischen Lieder und die Klezmer-Musik auf dem Akkordeon sind für sie ein spannendes Neuland.

Annika Horstmann studierte die Fächer Deutsch und Musik für das Lehramt. In ihrer privaten Gesangsausbildung beschäftigt sie sich intensiv mit stimmtechnischer Weiterbildung und Interpretation weltlicher und geistlicher Musik unterschiedlicher Stilepochen. So hat sie sich inzwischen ein beachtliches, vielseitiges Repertoire erarbeitet, aus dem sie in zahlreichen Konzerten schöpfen konnte. Die jiddischen Lieder, die sie mit Lydia Benninger-Bredohl erarbeitet hat, waren für sie eine Herausforderung ganz neuer Art.


Eintrittspreise:

Nichtmitglieder14,00 €
Mitglieder12,00 €
Schüler / Studenten8,00 €

Datum

17 Sep. 2023
Vorbei!

Uhrzeit

17:00

Veranstaltungsort

Ludmillenhof Sögel
Bahnhofstraße 2, 49751 Sögel