Historie
Am 27. Juli 1971 trafen sich zahlreiche kulturinteressierte Bürgerinnen und Bürger im heutigen Hümmling-Gymnasium, um einen Verein für die Organisation und Durchführung von Kulturveranstaltungen in der Region zu gründen. Im Vorfeld dieser Versammlung hatte es bereits einige Gespräche und Vorüberlegungen gegeben, sodass an diesem Sommerabend nicht nur die Gründung des „Kulturkreises Clemenswerth“ beschlossen wurde, sondern auch der erste Vorstand gewählt werden konnte. Neben dem ersten Vorsitzenden, Georg Schmidt, der dieses Amt 28 Jahre bekleidete, gehörten Hermann Debbrecht als zweiter Vorsitzender, Franz Hüsing als Kassenwart sowie Hannelore Friebel und Ilse Reblin als Schriftführerinnen dem ersten Vorstand an.
Mitglieder und Abonnenten
Die Zahl der Mitglieder wuchs in den ersten Jahren schnell an. So zählte der Verein bereits nach einem Jahr über hundert Mitglieder und erreichte Ende der neunziger Jahre mit gut fünfhundert den höchsten Stand. In den Folgejahren überstieg die Zahl der Austritte – in der Regel aus Altersgründen – stets die Zahl der Neumitglieder, ein Trend, der leider bis heute anhält, was dazu führte, dass trotz intensiver Werbung die Mitgliederzahl aktuell unter dreihundert liegt. Eine vergleichbare Entwicklung ist bei der Zahl der verkauften Abonnements zu verzeichnen. Die Zeiten, in denen die Nachfrage nach insbesondere Theater- und Konzert-Abos oft größer war als das Angebot, sind leider längst vorbei. Im Gegenzug dazu ist heute aber der Wunsch nach Karten im freien Verkauf deutlich gestiegen, was dem Verein nach wie vor einen insgesamt guten Besuch der rund dreißig Veranstaltungen pro Saison garantiert.
Neujahrskonzert 2017
Organisation und Finanzierung
Eine Besonderheit des Kulturkreises Clemenswerth besteht sicherlich auch darin, dass – im Gegensatz zu fast allen anderen Kulturanbietern – sämtliche Aufgaben ehrenamtlich wahrgenommen werden. Da kommen im Jahr leicht einige hundert Stunden zusammen. Die Zukunft des Vereins wird somit nicht nur davon abhängen, ob es gelingt, mit interessanten kulturellen Angeboten trotz immer größer werdender Konkurrenz ausreichend viele Zuschauer „anzulocken“, sondern auch davon, ob weiterhin Menschen gefunden werden, die sich ehrenamtlich mit viel Zeit, Ideen und Begeisterung für ein kulturelles Angebot auf dem Hümmling engagieren. Und selbstverständlich wird auch die Frage der Finanzen dabei eine Rolle spielen. Es fallen zwar keine Personalkosten an, aber das hochwertige Kulturangebot konnte und kann nicht allein durch die Eintrittsgelder und Mitgliedsbeiträge finanziert werden. Selbst bei gut besuchten Veranstaltungen reichen diese Einnahmen nicht zur Kostendeckung aus; besonders groß ist die Finanzierungslücke wegen der geringen Eintrittspreise bei den Kinder- und Jugendvorstellungen. Angesichts dieser Situation, die für alle Kulturanbieter gilt, sind wir sehr dankbar für die jährlichen finanziellen Zuwendungen der Samtgemeinden Lathen, Sögel und Werlte, sowie des Landkreises Emsland. Allerdings gilt auch hier: In wirtschaftlich „mageren“ Jahren kann es auch schon mal vorkommen, dass diese Geldgeber sparen müssen und davon auch die Kulturförderung nicht ausgeschlossen wird.
Veranstaltungen
Die meisten Veranstaltungen werden in der frisch renovierten Aula des Hümmling-Gymnasiums aufgeführt. Die Fertigstellung dieses Veranstaltungsortes im Jahre 1973 darf wohl als ein besonders herausragendes Ereignis in der Vereinsgeschichte bezeichnet werden, da mit der Aula die Voraussetzungen geschaffen wurden für „großes Theater“ in Sögel mit vielen namenhaften Darstellerinnen und Darstellern. Außerdem sorgt die besondere Atmosphäre im Hauptpavillon vom Schloss Clemenswerth immer wieder für ganz besondere Konzerterlebnisse.
Programmstruktur
Rechtzeitig vor dem Beginn einer neuen Saison erscheint ein Programmheft, das umfassend über die kommenden Veranstaltungen und die Vereinsarbeit informiert.
Die bereits in den ersten Jahren vorgenommene Einteilung des Programms in verschiedene Sparten (Theater, Konzerte, Star-, Kinder- und Jugendprogramm, Sonderveranstaltungen) wurde – bis auf eine Namensänderung und die Ergänzung durch die „Hümmlischen Konzerte“ – bis heute beibehalten.
Schlosskonzert 2019
Stiftung Kulturkreis Clemenswerth
Zum Glück gibt es aber noch die Stiftung Kulturkreis Clemenswerth, deren einziger Zweck darin besteht, den Kulturkreis finanziell zu unterstützen, was auch seit Bestehen der Stiftung in jedem Jahr geschehen ist. Dies war und ist hoffentlich auch weiterhin möglich durch die Zinseinnahmen des Stiftungskapitals – die natürlich in Zeiten von Niedrigzinsen, wie wir sie seit einigen Jahren erleben, nicht sehr hoch ausfallen – und durch das erfolgreiche Einwerben von Spenden zur zeitnahen Verwendung. Die Spendenergebnisse der vergangenen Jahre lassen uns zuversichtlich stimmen, dass wir nicht zuletzt dank der zahlreichen Sponsoren, die fast fünfzigjährige erfolgreiche und anspruchsvolle Arbeit des Kulturkreises werden fortsetzten können.